Traumaambulanz für Kinder und Jugendliche
Wenn Kinder oder Jugendliche Gewalt erfahren
Nach einer Gewalterfahrung können Kinder und Jugendliche sehr belastende Gefühle und Reaktionen zeigen. Dazu gehören unter anderem Niedergeschlagenheit, Alpträume, Ängste, Reizbarkeit, innere Unruhe oder sogenannte „Flashbacks“ (plötzliches Wiedererleben des Geschehens).
Diese Reaktionen sind zunächst eine normale Antwort des Körpers und der Seele auf ein extremes Erlebnis. Bei manchen Kindern und Jugendlichen klingen die Beschwerden jedoch nicht von alleine ab.
Wenn diese Symptome länger bestehen, können daraus ernsthafte Folgeerkrankungen entstehen – zum Beispiel eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder Depressionen.
Für wen ist die Traumaambulanz da?
Die Traumaambulanz bietet psychotherapeutische Unterstützung für Kinder und Jugendliche, die eine belastende Gewalterfahrung gemacht haben. Dazu gehören körperliche Gewalt oder sexualisierte Gewalt.
Auch wenn ein Kind oder Jugendlicher Zeuge einer Gewalttat geworden ist oder bei einem Überfall bedroht wurde, kann dies starke seelische Belastungen auslösen. In solchen Fällen bietet die Traumaambulanz ebenfalls schnelle und gezielte Unterstützung.
Typische Symptome nach Gewalterfahrung
- starke Schreckhaftigkeit oder ständige Anspannung
- Rückzug von Familie, Freund:innen oder Schule
- Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungsabfall
- Traurigkeit oder Reizbarkeit
- Schlafstörungen und häufiges Grübeln
- körperliche Beschwerden ohne klare Ursache (z. B. Bauch- oder Kopfschmerzen)
- Spielverhalten, in dem das Erlebte immer wieder auftaucht
- bei Jugendlichen zusätzlich riskantes Verhalten oder Selbstverletzungen
Ziele der Traumaambulanz
- Schnelle Unterstützung nach Gewalterfahrung
- Milderung bestehender Belastungssymptome
- Aktivierung der Ressourcen betroffener Kinder, Jugendlicher und ihres Umfeldes
- Verhinderung/Minderung psychischer Langzeitfolgen
- Indikationsstellung für eine eventuell nötige Psychotherapie
Therapeutisches Angebot
- Einzelgespräche mit dem betroffenen Kind oder Jugendlichen; bei Bedarf auch mit wichtigen Bezugspersonen
- Diagnostik und fachliche Einschätzung der bestehenden psychischen Symptome
- Beratung über mögliche Folgen traumatischer Erfahrungen und das Risiko von Traumafolgestörungen
- UnterstützungundBegleitung des Kindes oder Jugendlichen sowie seiner Familie und weiterer wichtiger Bezugspersonen
- InformationundVermittlung zu geeigneten weiterführenden Hilfen undBehandlungsmöglichkeiten
Kosten
Die Traumaambulanz bietet Unterstützung im Rahmen des SGB IVX – Soziale Entschädigung (vormals Opferentschädigungsgesetz OEG), die Kosten für die ersten Gespräche werden auf jeden Fall vom Land M-V übernommen.
Bei weiterem Gesprächsbedarf wird ein Antrag für die Kostenübernahme durch das LAGuS ausgefüllt, gern auch mit unserer Unterstützung.