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Presseinformation

Neues Forschungsprojekt an der Klinik für Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter: Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf das Gesundheitsverhalten in verschiedenen Lebensphasen?

DFG-Förderung für Rostocker Längsschnittstudie

Der mit der Covid-19 Pandemie verbundene Stress betrifft alle Lebensbereiche in allen Altersgruppen und wirkt sich auf die Gesundheit aus. Doch welche Rolle spielen dabei individuelle und kontextuelle Faktoren, die schon vor Ausbruch der Pandemie bestanden? Diese Frage können nur sogenannte prospektive Längsschnittstudien beantworten, also Studien, in denen die gleichen Menschen immer wieder befragt und untersucht werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte einen Konsortialantrag unter Federführung der Kieler Professorin für Medizinische Psychologie und Soziologie Frauke Nees mit dem Titel „The role of pandemic and individual vulnerability in longitudinal cohorts across the life span: refined models of neurosociobehavioral pathways into substance (ab)use?” (CoviDrug), in dem mehrere deutsche Längsschnittstudien vereint sind. Die Rostocker Längsschnittstudie ist die älteste der beteiligten Studien, denn sie startete bereits vor 50 Jahren mit der Geburt von ca. 300 Rostocker Kindern. Ein Video anlässlich des 50jährigen Bestehens der Rostocker Längsschnittsstudie ist hier zu finden. Seit 2003 wird die Studie von PD Dr. Olaf Reis geleitet und vereint Daten aus sehr verschiedenen Lebensbereichen. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen aus Kiel, Heidelberg und vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim soll der Frage nachgegangen werden, ob sich Vorerfahrungen mit sozialem Stress auf sogenannte Risikoverhaltensweisen, insbesondere den Alkoholkonsum, auswirken. Dabei wird einerseits auf die bereits vorliegenden Daten zurückgegriffen, andererseits werden neue Daten erhoben, was angesichts der inzwischen weit verstreut wohnenden Rostocker Proband*innen eine Herausforderung ist. Am Ende sollen die Ergebnisse das Wechselspiel von sozialem Wandel, persönlicher Geschichte, sozialen Beziehungen und neurobiologischen Regulationen stehen.

Der Gesamtantrag beläuft sich auf eine Fördersumme von ca. 1 Mio Euro für drei Jahre, wovon etwa ein Drittel an das Rostocker Projekt geht.

Pressemitteilung der CAU Kiel